Das ”Wirtschaftswunder” der 1950/60er Jahre begünstigte die beachtliche Leistung der Integration der Vertriebenen und der ursprünglich Evakuierten in die städtische Gesellschaft. Das traditionelle Vereinswesen mit seinem Schwergewicht auf Sport, Musik und Gesang hatte hieran einen entscheidenden Anteil; die Vereine blieben das Gerüst der Gummersbacher Gesellschaft. Die überragenden Erfolge der 1. Handballmannschaft des VfL Gummersbach, der nach dem ersten Sieg im Europapokal der Landesmeister im Jahre 1967 einen Erfolg an den anderen reihte und zum erfolgreichsten Handballverein der Welt aufstieg, machten die Stadt in ganz Europa zu einem Begriff.
Im ersten Nachkriegsjahrzehnt blieb die traditionelle Wirtschaftsstruktur mit der besonderen Bedeutung der Textilindustrie und der Firma Steinmüller weitgehend erhalten. Allerdings verzeichneten Firmen z. B. gerade aus dem Bereich der Elektrotechnik besonders starke Zuwachsraten. Als in den 1960er Jahren die Textilindustrie immer mehr ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßte und Firmen schließen mussten, konnten die neuen mittelständischen Betriebe einen Teil der Arbeitskräfte aufnehmen. 
In den Zielüberlegungen der städtischen Verwaltung und Politik wurde in den 1950er und 1960er Jahren vor allem über die Stärkung der Stadt als Zentrum des Oberbergischen Landes diskutiert. In diesem Zusammenhang standen Überlegungen zum Ausbau Gummersbachs als Dienstleistungszentrum und damit zusammenhängend eine Neuziehung der Grenzen des Stadtgebietes im Vordergrund. Nur durch eine größere Bevölkerungszahl und dementsprechende Steuerkraft sah man sich in der Lage, die enorm gestiegenen Ansprüche und Nachfragen an städtische Dienstleistungen und den Ausbau der Infrastruktur befriedigen zu können. 
Hiermit geriet der Gummersbacher Stadtrat bzw. die städtische Verwaltung in Konflikt mit jahrhundertealten Traditionen der benachbarten Gemeinden, die durch eine kommunale Neugliederung teilweise um die Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen fürchteten. Auch die emotionalen Vorbehalte gegen die „große“ Kreisstadt erleichterten nicht die neuen Grenzziehungen in den Jahren 1969/75. Teile der Gemeinden Bielstein, Bergneustadt, Denklingen, Marienheide, Gimborn, Lieberhausen und Wiehl wurden trotz deren Widerstand durch Beschluss des Landtages in die Stadt Gummersbach eingemeindet, die nun ca. 50.000 Einwohner hatte. In der Landesplanung wurde der Stadt die Rolle des Dienstleistungszentrums bzw. Mittelzentrums für den Oberbergischen Kreis zugewiesen.

Q: VfL wird Europapokalsieger

Der Journalist Hans Werheid erinnert sich:
... Das hatte selbst die Dortmunder Westfalenhalle in ihrer vierzehnjährigen, turbulenten Geschichte noch nicht erlebt, solche Ovationen , solch ein Taumel, solch eine Begeisterung. Wildfremde Menschen umarmten sich vor Freude. Hunderte, Tausende stürmten das Riesenparkett, um nur ja einen Zipfel ihrer Helden zu erwischen, um einen Händedruck einzufangen, vielleicht sogar ein blau-weißes Trikot zu ergattern.
Denn die blau-weißen Handballer aus dem Oberbergischen Land hatten das wahrgemacht, was selbst die größten Optimisten in ihrem Lager nicht zu hoffen gewagt hatten: Sie hatten die ‘Zauberer von der Moldau’ mit einer unvergleichlichen Energieleistung entzaubert, hatten das doch so hoch eingeschätzte Dukla-Team aus Prag [zur Halbzeit noch 6 : 7 zurückgelegen] mit 17 : 13 bezwungen, hatten dem großen Favoriten den Europapokal entrissen.“ ...
Und über den Empfang in Gummersbach:
... Solch ein Jubel, solch eine Begeisterung, das hatte das Oberbergische Land noch nie erlebt. 25.000 Begeisterte drängten sich in den Gummersbacher Straßen, um ihre Helden, um den Handballern des VfL nach dem großartigen Triumph im Endspiel des Europa-Cup den gebührenden Empfang zu bereiten.
Immer und immer wieder brandete der Beifall auf, wenn der Mannschaftskapitän Klaus Brand den Pokal hochhob, den er und seine Freunde in einer einmaligen Erfolgsserie, in einem mitreißendem Finale in der Dortmunder Westfalenhalle an sich gerissen hatten. Ein Traum war Wirklichkeit geworden: Der VfL Gummersbach war Europa-Pokal-Sieger. ...

Aus: Hans Werheid: Vfl Gummersbach, Der Weg zur internationalen Handballspitze, o.O. o.J.

 

Q: 10 Jahre Jumelage

Auszüge aus der Rede des langjährigen Vorsitzenden des Gummersbacher Partnerschaftskommitees, Werner Schönrath 1978:
... Wer hätte gedacht, daß es jemals möglich sein würde, zu einem partnerschaftlichen Ereignis in La Roche-sur-Yon Hunderte von Gummersbachern die 1000 km lange Reise in die Vendée antreten zu lassen – „nur“ um dabei zu sein, wenn hier gemeinsam der Tatsache gedacht wird, daß unsere Freundschaft (ich meine unsere offizielle Freundschaft, die wirkliche reicht erheblich weiter zurück) zehn Jahre alt geworden ist. 
Viele der Skeptiker jener Zeit, die der Partnerschaft zwischen unseren Städten eine nur kurze Lebensdauer voraussagten (wegen der großen Erntfernung und aus anderen Gründen), sind heute selbst in unseren Reihen und tragen dazu bei, die Skepsis der frühen Jahre ad absurdum zu führen ...
Ich rühme die Partnerschaft, der es gelungen ist, so viele Gummersbacher Bürger zu motivieren, hier und heute dabei zu sein, und die es möglich gemacht hat, eine so stattliche Besuchergruppe in den gastlichen Häusern dieser Stadt zu empfangen.
Ich preise die Partnerschaft, die in den letzten zehn Jahren ihres offiziellen Bestehens alle Schichten und alle Altersgruppen unserer Bevölkerungen erfaßt und mit dem Geist erfüllt hat, der Verständigung für wichtiger hält als Auseinandersetzungen. 
Ich bekenne mich zu diesem Geist der Partnerschaft, der stärker ist als die Tagespolitik und deshalb politische und personelle Veränderungen in beiden Städten wie selbstverständlich überdauert hat.
Und ich bewundere diese Partnerschaft, die aus bescheidenen Anfängen zu einer Größenordnung und Bedeutung gefunden hat, die nicht nur die örtliche sondern auch die große Politik entscheidend zu beeinflussen vermag. ...

Aus: Stadtarchiv GM, Best. Schönrath

Nach fast 40 Jahren wird 1953 der Betrieb der Straßenbahn eingestellt.

Zubringer in Vollmerhausen zur neuen Autobahn Köln-Olpe (A 4 ) um 1980

1952Bezug des neuen Berufsschulgebäudes auf dem Hepel
1955Patenschaft mit Lauenburg
1961Einrichtung der Realschule
1963Eröffnung der Staatlichen Ingenieurschule (heute FH Köln, Abt. Gummersbach)
1967Erster Europapokalsieg des Vfl Gummersbach im Hallenhandball
1967Eröffnung der Theodor-Heuss-Akademie
1968Städtepartnerschaft (Jumelage) mit La Roche-sur-Yon
19691. Kommunale Neugliederung: Gummersbach erhält Teile der Gemeinden Bielstein Wiehl, Denklingen, Bergneustadt, Marienheide und Gimborn; die Einwohnerzahl steigt dadurch von 33.800 auf 45.400.
1971Einweihung des Neubaues des Mädchen-Gymnasiums (heute Gymn. Grotenbach)
1972Einweihung des Neubaues des Jungen-Gymnasiums (heute Gymn. Moltkestraße)
1974Eröffnung des Theaters

weiter mit Gummersbach als Mittelzentrum der Region (ab 1975)