Die Borkenkäferplage schädigt den Bergischen Wald in diesem Jahr weiter. Auch Waldbesucher und Bürger sind betroffen.

Das Bergische Land ist nach dem Hochstift die am stärksten von Borkenkäfer Schäden betroffene Region in NRW. Die Waldbesitzer und Förster in unserer Region arbeiten Zurzeit mit aller verfügbaren Kraft an der Rettung des Waldes.

Ein Schadensschwerpunkt liegt im Gummersbacher Stadtgebiet. Bei ca. 60% der Waldfläche handelt es sich hier um Fichtenwald. Die Stürme Friderike (2018) und Eberhardt (2019) schädigten bereits den Fichtenwald. In diesem Frühjahr geraten die Waldbäume zusätzlich unter Stress, da der Waldboden für die Jahreszeit ungewöhnlich trocken ist. Die Käfer hingegen überstanden den letzten Winter in einer hohen Anzahl und werden nun bei diesem warmen Wetter wieder aktiv. Waldbesitzer und Förster erwarten auf Grund dieser Ausgangssituation in diesem Jahr ein weiteres Fortschreiten der Waldschäden. Das Forstamt bittet die Bürger um Verständnis, dass zurzeit im Wald ein reger Verkehr herrscht. Die Waldbesitzer lassen die frisch vom Borkenkäfer befallenen Bäume einschlagen und so schnell wie möglich abfahren. Diese Maßnahmen dienen dem Waldschutz. Sie sollen weitere Waldverluste so gering wie möglich halten, Waldbrände verhindern und nicht zuletzt auch die Verkehrssicherheit an Straßen und Wegen wiederherstellen.

In manchen oberbergischen Gebieten müssen die Waldbesitzer sogar die 10-fache Holzmenge einschlagen lassen, um den noch ungeschädigten Wald zu erhalten. Von diesen Waldrettungsmaßnahmen sind auch die Waldbesucher und die Bewohner der an den Wald angrenzenden Wohngebiete betroffen. Das erhöhte Verkehrsaufkommen führt zu erheblichen Beeinträchtigungen auch in den Ortslagen. Die Ortsdurchfahrten stellen Nadelöhre dar, die die bis zu 20 Meter langen und über 20 t schweren Holzlaster passieren müssen. Im Wald finden die Waldbesucher verschmutzte und schlecht begehbare Waldwege vor. Während des Holzeinschlages müssen die Förster Waldwege sogar sperren. Diese Absperrungen sollten von den Waldbesuchern dringend befolgt werden, da für sie während der Holzernte Lebensgefahr besteht.


Das Forstamt Bergisches Land bittet die betroffenen Bürger den Walderhalt zu unterstützen und alle diese Unannehmlichkeiten mit zu tragen. Insbesondere hier in Gummersbach, einer Stadt deren Stadtgebiet zu 50% bewaldet ist. Überall dort, wo der Wald nicht mehr erhalten werden kann, verändert sich in Zukunft das Landschaftsbild erheblich. Bei großen Kahlflächen gehen außerdem die positiven Waldeigenschaften verloren. Vor allem bei Starkregenereignissen, wie wir sie in den vergangenen Jahren auch im Stadtgebiet erlebt haben, besteht eine erhöhte Erosionsgefahr. Nicht zuletzt finden die Waldbesucher auf großen Freiflächen nicht das, was sie suchen nämlich ein typisches Waldklima.


Diese Schadenssituation stellt die Waldbesitzer vor großen Herausforderungen. Im vergangenen Winterhalbjahr haben die Waldbesitzer mit der Unterstützung durch die örtlichen Förster bereits über 100.000 Junge Bäume auf die kahlen Waldflächen gepflanzt. Der neu heranwachsende Wald soll den Klimaextremen der Zukunft besser gewachsen sein.

Hier können Sie FAQ's (Zusammenstellung von Informationen zu besonders häufig gestellten Fragen) downloaden:

Windwurf zwischen Apfelbaum und Hülsenbusch Januar 2018. Foto: M. Cescotti

Borkenkäferbefall auf der Gummershardt, August 2018. Foto: M. Cescotti

Kahlfläche zwischen Berghausen und Elbach nach Windwurf und Borkekäferfraß. Aufnahme nach Holzeinschlag Januar 2019. Foto: M. Cescotti

Wald auf der Nordhelle bei Berghausen im August 2018. Foto: Ch. Amling

Straße bei Gummersbach. Foto: M. Cescotti

Waldweg bei Gummersbach. Foto: M. Cescotti

Waldweg auf der Nordhelle bei Berghausen. Foto: M. Cescotti

Viele Waldwege sind während des Holzeinschlages gesperrt. Es wird dringend gebeten die Absperrungen zu befolgen. Es besteht Lebensgefahr. Foto: M. Cescotti

Containerverladung für Exportholz nach China. Parkplatz unterhalb vom Sportplatz in Berghausen. Foto: M. Cescotti

Die Ortsdurchfahrten sind zum Teil Nadelöhre und die Anwohner werden durch das erhöhte Verkehrsaufkommen stark belastet. Hier eine Situation in Peisel. Foto: M. Cescotti

Eine Wiederaufforstung nach dem Orkan Kyrill in der Nähe von Strombach. Ein Mischbestand aus Laub-und Nadelbäumen. Foto: Cescotti

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