Der Brandschutz in Nordrhein-Westfalen sieht eine so genannte „Hilfsfrist“ von acht Minuten vor. Innerhalb dieser Zeit nach Alarmierung durch die Leitstelle müssen die ersten Rettungskräfte am Einsatzort sein. Das stellt Kommunen im ländlichen Raum vor besondere Herausforderungen, zumal diese den Brandschutz hauptsächlich über eine Freiwillige Feuerwehr sicherstellen.  

Um den Schutz der Bevölkerung weiter zu verbessern ist in Gummersbach bei der Firma Eaton Industries ein Tagesalarmstandort der Feuerwehr eingerichtet worden. Er ermöglicht es den sieben Feuerwehrkameraden, die zur Belegschaft gehören, im Alarmierungsfall direkt vom Arbeitsplatz mit einem dort stationierten Fahrzeug zum Einsatzort zu fahren. Auch die komplette Ausrüstung der Wehrleute wird am Standort bereitgehalten.  

„Wir sind sehr dankbar, dass unsere Mitarbeiter sich für das Allgemeinwohl einsetzen und unterstützen ihr Engagement in der Feuerwehr nach besten Kräften“, sagt Eaton-Werksleiterin Jesiele Lima. „Die Einrichtung des Alarmstandortes in unserem Unternehmen ist ein kleiner Beitrag zum Feuerschutz in Gummersbach.“ Die Produktionsabläufe seien gezielt daraufhin abgestimmt worden, dass es zu keinen Unterbrechungen komme, wenn die Mitarbeiter zu einem Einsatz gerufen werden. „Und selbst wenn das mal der Fall sein sollte: Die Rettung von Menschenleben ist so wichtig, dass wir auch einen kurzen Produktionsstopp in Kauf nehmen“, ergänzt Lima. 

Ein „bedeutendes Ereignis“ nennt Bürgermeister Frank Helmenstein die Installation des Alarmstandortes. „Eaton Industries ist nicht nur ein Gummersbacher Traditionsunternehmen, sondern auch das erste in unserer Stadt, das in dieser Weise aktiv wird.“ Er hoffe, dass dieses Engagement ist beispielgebend, Feuerwehr sei auf solche Partnerschaften angewiesen, um den Brandschutz auch perspektivisch sicherzustellen. Zugleich stellte der Bürgermeister in Aussicht künftig noch ein Löschfahrzeug für den Standort zur Verfügung zu stellen.

Über eine hervorragende Kooperation und eine problemlose Vorbereitung freuen sich Stadtbrandmeister Detlef Hayer und Ferdinand Köstner, bei Eaton zuständig für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Bürgermeister Frank Helmenstein übergibt das Mannschaftstransportfahrzeug der Feuerwehr an Eaton-Werksleiterin Jesiele Lima. (Foto: Stadt Gummersbach)

Bürgermeister Frank Helmenstein übergibt das Mannschaftstransportfahrzeug der Feuerwehr an Eaton-Werksleiterin Jesiele Lima. (Foto: Stadt Gummersbach)

Weitere Informationen zum Thema im Überblick:

  • Im Stadtgebiet Gummersbach werden geeignete Orte als Alarmstandorte eingerichtet, die im Einsatzfall als Anlaufstelle für zusätzliche ehrenamtliche Feuerwehrangehörige eingerichtet sind.
  • Für Mitglieder dieser Alarmstandorte werden Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge durch die Stadt Gummersbach zur Verfügung gestellt.
  • Diese Einsatzkräfte sollen mit einem dort stationierten Einsatzfahrzeug zum Einsatzort fahren, um die alarmierten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach personell zu verstärken.
  • Hierdurch soll gewährleistet werden, dass innerhalb der vorgegebenen Hilfsfristen ausreichend Personal zur Verfügung steht. 
  • Die Firma Eaton hält Lagermöglichkeiten für die Schutzausrüstung der Alarmgruppenmitglieder bereit.
  • Es steht ein Umkleideraum zur Verfügung.
  • Ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) wird auf dem Firmenparkplatz stationiert.
  • Eine 230 V Zuleitung für die Ladestromerhaltung ist vorhanden.
  • Sieben Mitglieder gehören zur Alarmgruppe
  • Rufempfänger – Alarmgruppe EATON (Alarmschleifen abschaltbar)
  • Handy mit SMS-Alarmierung
  • Mannschaftstransportfahrzeug

Reininghausen, Mühlenseßmar, Becke, Niedernhagen, Frömmersbach, Lantenbach, Unnenberg, Bredenbruch, Aggertalsperre, Genkeltalsperre, Deitenbach, Bruch, Brink, Helberg

  • Alarmzeit Mo – Fr von 7 – 17 Uhr
  • Ab Alarmstufe Feuer 2 (F2 - Gebäudebrand mit gefährdeter/en Person/en), TH 2 (eingeklemmter/en oder eingeschlossener/en Person/en) oder Feueralarm in besonderen Objekten mit BMA (z.B. Altenheime, usw.) wird der Alarmstandort alarmiert.
  • Abfahrtszeit des Einsatzfahrzeuges sollte 4 Minuten nach der Alarmierung nicht überschreiten.
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