Für besondere Verdienste um die Kultur in Gummersbach erhielt der langjährige Intendant unseres Theaters Gus Anton den Ehrenring der Stadt Gummersbach aus den Händen von Bürgermeister Frank Helmenstein. Wir gratulieren!

Die Verleihung es Ehrenrings begründet der Stadtrat wie folgt:

Herr Gus Anton, der am 16.03.1938 in Remscheid geboren wurde, hat vom 01. April 1972 bis zum 31. Juli 2006 im Dienste der Stadt Gummersbach mit überragendem Erfolg die Aufgaben des Kulturbeauftragten ausgefüllt und die kulturellen Geschicke der Stadt auf das Vortrefflichste vertreten.

Seit er zum 01. August 2006 in den wohlverdienten dienstlichen Ruhestand eingetreten ist, hat Gus Anton seine gesamte Schaffenskraft auf die schon lange Jahre neben seinem Dienst geleistete ehrenamtliche Begleitung der Kultur in seiner Heimatstadt und in ihrem Umfeld gerichtet. Hier hat er weiterhin unzählige positive Akzente gesetzt.

Die nunmehr seit fast 50 Jahren in einzigartiger Weise von Herrn Anton haupt- und ehrenamtlichen Tätigkeiten zum Wohle der Kultur in unserer Heimatstadt würden bei vollständiger Beschreibung das für eine Sitzungsvorlage übliche Maß bei weitem übersteigen. Im Folgenden werden daher nur die herausragendsten Meilensteine seiner künstlerischen Schaffenszeit einer besonderen Würdigung unterzogen.

Nachdem Gus Anton 1970 zunächst Leiter des Gummersbacher Quartettvereins „Die Räuber“ wurde, nahm ihm die Stadt sodann zur Begleitung des Theaterneubaus unter Vertrag. Mit der Eröffnung des Theaters der Stadt Gummersbach im Oktober 1974 übernahm er die Aufgabe des Intendanten.

In der Folge machte Gus Anton Dank seiner enormen künstlerischen und organisatorischen Fähigkeiten sowie eines stetig wachsenden Netzwerkes aus einer Vielzahl von namhaften Künstlerinnen und Künstlern unser Theater zu einem Haus mit überregionaler Strahlkraft.

Mit der Einführung der Eigenproduktionen des Gummersbacher Theaters im Jahr 1978 wurde nicht nur der hiesige kulturelle Kalender mit Aufführungen von hoher Qualität gefüllt, es gelang ihm auch, viele dieser beachtlichen 51 Produktionen in Städte wie Marburg, Fulda und Emden zu exportieren.

Trotz ab den 90er Jahren immer dringlicher werdenden Sparbemühungen ist es Gus Anton gelungen, beständig ein attraktives Kulturprogramm anzubieten. Hier zeigte sich einmal mehr der Wert der vielen exzellenten Kontakte zu Agenturen und auch zu den Künstlern selbst.

Ein ganz besonderer Verdienst kann nicht hoch genug gewürdigt werden: In Zeiten, in denen scheidende Mitarbeiter im öffentlichen wie privaten Umfeld oft genug ihr nicht rechtzeitig transferiertes Fachwissen anschließend nur gegen gutes Geld zur Verfügung stellen, hat Gus Anton die Übergabe seines dienstlichen Staffelstabes schon weit im Vorfeld vorbereitet und durch intensive Einbeziehung seiner Nachfolgerin in die alltäglichen Herausforderungen ermöglicht, dass diese erfolgreich in seine „großen Fußstapfen“ treten konnte.

Auch wenn der hervorragend gelungene Übergang von der alten Intendanz auf die neue Leitung bereits einige Zeit zurück liegt, war und ist Gus Anton stets ansprechbar und steht mit viel Rat und Tat allzeit hilfreich zur Verfügung, um die Gummersbacher Kultur weiterhin auf erfolgreichem Kurs zu halten.

Nach seinem Ausscheiden aus städtischen Diensten im Sommer 2006 wurde die Gummersbacher Finanzsituation von weiteren massiven Konsolidierungsmaßnahmen bestimmt, die auch vor dem kulturellen Bereich nicht halt machen konnten. Die drohende Lücke durch die Einstellung einiger städtischer Angebote im jetzigen Hotel Wyndham Garden und im Anrecht "Rathauskonzerte" hat Gus Anton mit dem Symphonie-Orchester des Oberbergischen Kreises durch dessen Konzert-Abo beginnend mit der Spielzeit 2006/2007 vorbildlich geschlossen, sodass die Musikliebhaber in Gummersbach nahtlos „auf ihre Kosten“ kommen. In diesem Konzert-Abo werden auch die Rathauskonzerte angeboten, ferner Konzerte im Spiegelsaal des Hotel Wyndham Garden und im Foyer des Kreishauses als Matinee.

Ein neues interessantes Format hat Gus Anton mit den „Baustellenkonzerten“ entwickelt, die nach Ende der Umbauphase weiterhin im ehemaligen Hohenzollernbad stattfinden. Die finanzielle Verantwortung für dieses Konzert-Abo liegt in der Hand des Symphonie-Orchester des Oberbergischen Kreises e.V.

Gus Anton ist außerdem die Fortführung des Räuber-Abos gelungen, welches er unter bestmöglicher Ausnutzung der Möglichkeiten der Aula Moltkestraße dorthin so erfolgreich übertragen hat, dass ein weiteres altbekanntes Konzept, das des „Silvestercocktails“, nun überführt wird in ein Neujahrskonzert, welches am 02. Februar 2019 seine Premiere feiern konnte.

Gus Anton hat mit dem Erhalt all dieser musikalischen Höhepunkte im Gummersbacher Kulturprogramm eine großartige Leistung für unsere Stadt erbracht. Daneben hat er in einer Vielzahl von Vereinen und Institutionen für die Förderung der jeweiligen kulturellen Anliegen ehrenamtlich Verantwortung übernommen. Die langjährige Geschäftsführung unserer Musikschule oder die Gründung des Stadtverbandes der kulturtragenden Vereine in Gummersbach e.V. sind nur zwei hervorragende Beispiele.

Sowohl in der Rückschau auf den dienstlichen Bereich, als auch - bis heute - im ehrenamtlichen Kulturbereich ist mit höchster Wertschätzung festzustellen, dass Gus Anton ein vorzüglich bestelltes Feld hinterlässt, indem er durch neue Formate in der Kombination mit Altbewährtem nachhaltige Wirkung erzielt und durch intensiven Wissenstransfer seinen Nachfolgern interessante Möglichkeiten eröffnet hat. Vor diesem Hintergrund wird die Traurigkeit über den selbstgewählten Abschied nach 49 Jahren als musikalischer Leiter des Quartettvereins „Die Räuber“ ein wenig gelindert.

Herr Gus Anton hat sich fast 50 Jahre lang in überragender Weise um die Kultur in unserer Heimatstadt verdient gemacht. Die Stadt Gummersbach ist ihm hierfür aufrichtig dankbar und möchte ihren bleibenden Dank für diese Lebensleistung anlässlich seines Abschieds als musikalischer Leiter des Quartettvereins „Die Räuber“ durch eine entsprechende Ehrenerweisung würdig zum Ausdruck bringen.

Gemäß § 4 Abs. 1 lit. a der Satzung über die Verleihung des Ehrenbürgerrechts, des Ehrenrings und der Stadtmedaille der Stadt Gummersbach vom 10. Oktober 1972 in der Fassung des I. Nachtrages vom 22. August 1990 kann für besondere Verdienste und Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem und sozialem Gebiet zum Wohle der Stadt Gummersbach der Ehrenring der Stadt Gummersbach verliehen werden.

In Würdigung der vorstehend dargelegten besonderen Verdienste, die sich Herr Gus Anton in langjähriger Tätigkeit zum Wohle der Stadt Gummersbach erworben hat, soll ihm der Ehrenring der Stadt Gummersbach verliehen werden.

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