Präsentieren das Sortiment des Vytal-Mehrwegsystems, das nun auch in der Gummersbacher Gastronomie zum Einsatz kommt: Felix Borscz, Frank Helmenstein, Uwe Gothow.

 

30 Kubikmeter Verpackungsmüll fallen jede Woche in Gummersbach an. Jeden Morgen sind vier Mitarbeitende des Baubetriebshofs unterwegs, um Mülleimer, Papierkörbe und oftmals auch Gehwege in der Innenstadt von Pizzakartons, Burger-Verpackungen und Bubble-Tea-Bechern zu befreien.

Damit soll künftig Schluss sein. Bürgermeister Frank Helmenstein hat Anfang des Jahres die Arbeitsgruppe „GM bleibt sauber“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der GMerleben-Agentur, den Gummersbacher Gastronomiebetreibenden und dem städtischen Klimaschutzmanagement hat man eine Lösung erarbeitet, um der Müllberge Herr zu werden. Zentrales Element ist die Einführung eines Mehrweg-Verpackungssystems für Gastronomiebetriebe. Diese sind ab 2023 ohnehin verpflichtet neben Einwegverpackungen mindestens eine Mehrwegalternative für ihren Außer-Haus-Verkauf und die sogenannte „Doggybag“ anzubieten, oder komplett auf Mehrweg umzusteigen.

„Die Vorteile eines Mehrweggeschirr-Systems sind unschlagbar. Eine Stadt mit der Größe von Gummersbach sollte sich allerdings um eine einheitliche Lösung bemühen. Verschiedene Systeme können hier kaum nebeneinander funktionieren“, resümiert der Bürgermeister nach dem Vergleich verschiedener Anbieter. Überzeugt hat die Mitglieder der Arbeitsgruppe schließlich das Konzept des Kölner Unternehmens Vytal.

Vytal betreibt das erste digitale und pfandfreie Mehrwegsystem in Deutschland. Die Kundschaft kann das System nutzen, indem sie eine kostenfreie App auf ihr Handy lädt, ihre Speisen und Getränke vor Ort in Mehrweggeschirr bestellt bzw. die Reste vom Restaurantbesuch darin mitnimmt. Um ein Gefäß auszuleihen wird der QR-Code auf dem Gefäß von Gast und Lokal gescannt. Wird das Gefäß innerhalb von 14 Tagen gereinigt zurückgegeben, so entstehen dem Gast keine Kosten. Dem Restaurant wird erst bei Scannen des QR-Codes eine Befüllungsgebühr berechnet. Diese liegt, je nach Gefäß zwischen 0,10 € und 0,30 € je Befüllung. Wer keine Möglichkeit der digitalen Ausleihe hat, kann als Alternative eine Offlinekarte nutzen, die in der Gaststätte erworben werden kann und als Pfandkarte dient.

Ab November werden einige Gummersbacher Gastronomiebetriebe das System einem Stresstest unterziehen und dabei eng mit Vytal und der GMerleben-Agentur als Kommunikationsschnittstelle zusammenarbeiten.

Die Mehrwegpflicht kommt unausweichlich ab Januar 2023 auf alle Restaurants zu, die mehr als fünf Angestellte und eine Ladenfläche von mehr als 80 qm aufweisen. Das Angebot von Vytal umfasst eine große Auswahl an verschiedenen Arten und Größen von Gefäßen für Speisen und Getränke. Gastronomie-Betreibende, die sich bis zum 15. November als Mitglied auf www.vytal.org anmelden, sparen die Anmeldegebühr, die gewünschten Behälter werden kostenfrei geliefert. Mit der ersten Befüllung eines Gefäßes entstehen die die ersten Kosten.

Im Gummersbach arbeiten das Restaurant „Lokal“ in der Schützenstraße und das Gartencenter Kremer in Vollmerhausen bereits mit Vytal zusammen. „Die Nachfrage nach Mehrweg in der Gastronomie steigt. Jedoch war vielen unserer Gäste das Pfand mit 10 € je Gefäß zu hoch, sodass wir auf das System von Vytal umgestellt haben“, sagt Hartmut Chojetzki vom Restaurant „Lokal“.

Mit von der Partie sind künftig folgende Gaststätten:

Lokal Gummersbach, Cafe Hecker, Gaststätte Baumhof, Giovannis Gelateria, Landgasthof Reinhold, Hotel & Restaurant Stremme, Kunstwerk Gummersbach, Brauhaus Gummersbach, Beach 51, PommFritz, Gartencenter Kremer, Restaurant 32 Süd, Restaurant Alter Markt, Imbiss & Restaurant Alanya, Gaststätte Grammophon.

Die Arbeitsgruppe „GM bleibt sauber“ hofft, dass auch Gaststätten, die vorerst nicht in die Kategorie der Mehrwegpflicht fallen dennoch das Angebot als leichten Einstieg nutzen, um auch ihren Beitrag für ein sauberes Gummersbach zu leisten.

Weitere Infos unter www.vytal.org.

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