„Das ist ein bewegender Moment für Gummersbach, aber auch für mich persönlich.“ Mit diesen Worten kommentierte Bürgermeister Frank Helmenstein die Übergabe eines Gemäldes, das den im 18. Jahrhundert bedeutendsten Händler Gummersbachs Daniel Heuser porträtiert. Das Bild aus der Feder der zur damaligen Zeit ebenfalls bekannten Malerin Adeline Heuser-Jaeger kam vor über 150 Jahren als Abschiedsgeschenk an eine Gummersbacher Auswanderin aus der Familie Heuser nach Amerika. Dort wurde es über Generationen zu einer steten Erinnerung an die deutsche Herkunft der Familie und ist nun in die Heimat zurückgekehrt. Und das kam so:

Die letzte Besitzerin des Porträts, Elizabeth Tylor-Aguerrevere, eine in den USA lebende Ur-Ur-Ur-Enkelin Daniel Heusers, wollte es im amerikanischen Zweig der Familie Heuser weiter verschenken. Darüber kam sie auch mit ihrem Cousin Edward Elmendorf ins Gespräch. Dieser hatte bereits 2015 ein Aquarell der Gummersbacher Malerin Henriette Jügel aus seinem Besitz der Stadt Gummersbach geschenkt. Nun brachte seine Cousine auf die Idee, dass auch das Porträt des gemeinsamen Ur-Ur-Ur-Großvaters für dessen Heimatstadt von historischem Interesse sein könnte. Über seinen Freund, den Gummersbacher Historiker Jürgen Woelke, wurde erneut Kontakt zur Stadt hergestellt. Im Rathaus zeigt man sich erfreut über das Ansinnen und fand nun – trotz Pandemie – eine angemessene Möglichkeit, eine Übergabe des Bildes zu arrangieren: Digital zugeschaltet konnten die Schenkerin Elizabeth Tylor-Aguerrevere, ihr Vetter Edward Elmendorf und weitere Mitglieder der Heuser-Nachkommenschaft in den Vereinigten Staaten miterleben, wie Jürgen Woelke das restaurierte Gemälde im Ratssaal dem Bürgermeister übergab. Woelke und Elmendorf gaben kurze Überblicke über die Geschichte der Familie Heuser bzw. über die Wege, die das historische Porträt genommen hat, Helmenstein versprach dem zugeschalteten Publikum: „Das Heuser-Gemälde wird einen Ehrenplatz in einem Gebäude erhalten, das zu Lebzeiten Daniel Heusers bereits stand und das von den alten Gummersbachern liebevoll „Die Burg“ genannt wird, nämlich der alten Vogtei, die gerade restauriert wird.“

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