In der vergangenen Woche verstarb der ehemalige Regisseur des Theaters der Stadt Gummersbach, Siegfried Grote, im Alter von 87 Jahren nach kurzer Krankheit in Gelsenkirchen.

Grote war vom damaligen Intendaten Gus Anton an die Gummersbacher Bühne geholt worden. Anton kannte Siegfried Grote aus gemeinsamen Veranstaltungen in Remscheid und da lag es nahe, ihn als Regisseur für die erste Opern-Eigenproduktion des Theaters Gummersbach zu gewinnen. In der Spielzeit 1978/79 war es soweit: Beide, der Regisseur Grote und der Musiker Anton planten Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Schon im Herbst 1978 fand die Premiere statt. Das Gummersbacher Publikum war begeistert. Der Rat der Stadt benannte das „Bühnenhaus“ um in „Theater der Stadt Gummersbach“. Eine große Freundschaft zwischen Grote und Anton war besiegelt und die nächsten Produktionen wurden geplant. Im Normalfall zwei Produktionen pro Spielzeit, in einigen Jahren sogar drei. Bei allen Produktionen führte Siegfried Grote Regie. Bei einigen entwarft er auch die Bühnenbilder, die vom technischen Personal des Theaters mit viel Liebe hergestellt wurden. Ein großer Theaterchor wurde gegründet mit 23 Damen und 15 Herren. Liebevoll führte Siegfried Grote den Chor zur Premiere. Er saß bei den Proben nie im Saal und gab Anweisungen, sondern hatte die Begabung alles selber vormachen zu können. Als Schüler von Prof. Günter Roth war er einige Jahre als Regieassistent am Theater Hagen engagiert, später dann in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen. Als freier Regisseur und Bühnenbildner war er in vielen Theatern in Österreich (Baden bei Wien), in Hof und in Holland tätig – und nicht zu vergessen in Solingen und Gummersbach. 48 Opern-, Operetten- und Musicalproduktionen brachte Grote auf die Gummersbacher Bühne. Es begann sogar ein richtiger Tournee-Betrieb, da an die 30 Theater von Gummersbach bespielt wurden. Siegfried Grote betreute die Werke nicht nur bis zur Premiere, sondern war bei allen Veranstaltungen in Gummersbach und auf den Abstecher-Vorstellungen immer dabei und führte selber die Abend-Regie. Seine Inszenierungen, Bühnenbilder und Ausstattungen waren immer so, dass das Publikum Freude hatte ins Theater zu gehen. Sein Leitsatz war immer: „Wir spielen fürs Publikum!“ Dass die Zahl der Abonnenten in Gummersbach in einigen Jahren die Zahl 7500 erreichte, war nicht zuletzt sein Verdienst. Das Duo Grote/Anton war außer in Gummersbach auch an anderen Theatern gemeinsam tätig, z.B. in Tecklenburg und bei den Sommerfestspielen in Eutin, wo Grote von 1989 bis 2004 Intendant war. Siegfried Grote war immer der gute Geist des Theaters. Dafür liebten ihn die Solisten, die Chöre und auch das Personal hinter der Bühne. Gus Anton: „Wir haben einen guten Freund verloren, der mit mir gemeinsam die Kultur in Gummersbach maßgeblich gestaltet hat.“ Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten.


Siegfried Grote

Siegfried Grote

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